Welche Werte braucht eine Partnerschaft?

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Werte in der Partnerschaft

Wir alle haben Werte, nach denen wir uns ausrichten und nach denen wir leben. Manche sind uns bewusst, andere nicht. Allerdings haben unsere Werte einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir uns verhalten und mit welchen Menschen wir uns umgeben. Wer „Karriere“ als einen seiner wichtigsten Werte deklariert, wird ein völlig anderes Leben führen als jemand, dessen wichtigster Wert „Freiheit“ heißt.

In einer Beziehung kommen nun zwei Menschen zusammen, von denen jeder eigene Werte hat. Wann das gut geht und woran das scheitern kann, zeigen wir in diesem Blogartikel.

Gemeinsame Werte sind eine wichtige Basis für die Beziehung

Bereits in der Phase des Kennenlernens spielen die persönlichen Werte eine große Rolle. Über die gegenseitige physische Attraktivität hinaus sind es ähnliche Werte, die dafür sorgen, dass man sich mit dem anderen mehr vorstellen kann als eine rein körperliche Beziehung. Das ist wie die Schnittmenge in der Mengenlehre.

Ist eine grundsätzliche Wertekompatibilität gegeben, sind das gute Voraussetzungen für eine langfristige Partnerschaft. Welche Werte das genau sind, ist dabei völlig unerheblich. „Familie“ oder „Status“, aber auch „Spaß“, „soziale Gerechtigkeit“ oder „persönliche Weiterentwicklung“ können verbindende gemeinsame Werte sein, auf die eine lange währende glückliche Partnerschaft gegründet werden kann.

Fazit #1:

Gemeinsame Werte (oder zumindest ein gemeinsamer Wert) sind eine essenzielle Basis für eine funktionierende Partnerschaft.

Gemeinsame Werte
Persönliche Werte

Persönliche Werte sind mitentscheidend für das gemeinsame Glück

Was aber ist mit den anderen Werten, die man in die Beziehung einbringt? Also die Werte, die für einen  selbst eine große Rolle spielen, für den Partner aber nicht so wichtig sind? Diese können tatsächlich darüber entscheiden, ob die Partnerschaft Bestand hat oder nicht.

Natürlich kann es wunderbar funktionieren, wenn ein Partner die Werte des oder der anderen anerkennt oder vielleicht sogar unterstützt. Hat einer der Partner „Erfolg“ oder „Genuss“ als wichtigen persönlichen Wert, können ggf. beide Partner davon profitieren. Wenn für den einen „Zuverlässigkeit“ besonders wichtig ist, könnte dies dem anderen auch zur Inspiration dienen.

Aber es gibt auch persönliche Werte, die für eine gemeinsame erfüllte Partnerschaft eher ungünstig sind. Insbesondere die Werte „Freiheit“ und „Unabhängigkeit“: Wenn einem der beiden Partner seine persönliche Freiheit über alles geht, wird schon das Zusammenziehen zur Herausforderung. Von Eheschließung und anderen Verbindlichkeiten ganz zu schweigen. So wird die Beziehung zum ständigen Commitment-Test. Anders sieht es da schon aus, wenn beide Partner „Freiheit“ auf ihrer Flagge stehen haben. Dann kann die Beziehung auch Jahrzehnte bestehen. Eine feste Verbindlichkeit und die damit verbundene innige Nähe werden beide Partner so jedoch nicht miteinander erleben. Dieses Modell heißt dann eher „zwei Singles in Partnerschaft“.

Fazit #2:

Hat der Partner Werte, die nur für ihn persönlich wichtig sind, müssen diese nicht geteilt, jedoch anerkannt und idealerweise unterstützt werden. Einige Werte sind jedoch „No gos“ für erfüllte Partnerschaft.

Der wichtigste Wert in Partnerschaft

Einen Fall gibt es, in dem die Werte in einer Beziehung wirklich zum alles entscheidenden Prüfstein werden. Nämlich wenn gegen den wichtigsten Wert in Partnerschaft verstoßen wird. Es gibt einen „wichtigsten Wert“ in Partnerschaft? Ja, jeder Partner hat einen solchen „Kernwert“. Allerdings wird er vielen erst dann bewusst, wenn der Partner sich dazu konträr verhält, wenn es zu einer Konfrontation damit kommt.

Ein einfaches Beispiel ist der Wert „Treue“: Gehen Sie davon aus, dass in einer Partnerschaft Treue ganz selbstverständlich ist? Das tun viele. Aber nicht alle. Und wer definiert, was „Treue“ überhaupt bedeutet? Hat ein Partner den Wert „sexuelle Treue“ als wichtigsten Wert in der Beziehung, ist Fremdgehen ein absoluter Trennungsgrund. Ist es nicht der wichtigste Wert, gibt es selbst im Fall einer Affäre noch eine Chance.

Ein weiteres Beispiel ist der Wert „Familie“: Wenn sich ein Partner von ganzem Herzen Kinder wünscht und Familie leben will, der andere sich dafür aber so gar nicht begeistern kann, wird es schwierig mit dem gemeinsamen Glück. Dann muss ein Partner immer zurückstecken – und das wirkt sich schnell auf die Qualität in der Beziehung aus. Die Folge kann eine Trennung sein. Oder ein Zusammenleben in permanenten Vorwürfen.

Andere mögliche Kernwerte sind z. B. „Sicherheit“, „Ehrlichkeit“ oder auch „Sexualität“. Wie heißt Ihrer?

Fazit #3:

Jeder Partner hat einen wichtigsten Wert in Partnerschaft. Wird gegen diesen Wert verstoßen, kommt es zu Beziehungskrisen und oft ist Trennung die Folge.

Welche Werte sind Ihnen wichtig?

Aus unserer Erfahrung beschäftigen sich die meisten Paare nicht groß mit ihren Werten. Warum auch, wenn alles gut läuft? Ganz einfach: Damit es weiter gut läuft. Denn unsere Werte sind ein wichtiger Schlüssel dafür, den Partner noch besser kennenzulernen und sein Verhalten besser nachvollziehen zu können. Und wer die Motive des anderen versteht, hat es auch leichter, mit ihm umzugehen. Nicht nur, aber auch im Fall von Beziehungskonflikten.

Unsere Empfehlung: Werden Sie sich über ihre eigenen Werte bewusst und tauschen Sie sich darüber aus.

Fragen Sie sich selbst:

  • „Welche 5-10 Werte sind mir in meinem Leben wichtig?“
  • „Was sind meine 3 wichtigsten Werte in Partnerschaft?“
  • „Welches ist mein Kernwert?“

Bevor Sie sich Ihre Werte erläutern, werden Sie sich selbst klar darüber:

  • „Was bedeuten diese einzelnen Werte für mich ganz konkret?“
  • „Welche Verhaltensweisen sind für mich damit verbunden?“
  • „Welche Grenzen und welche Möglichkeiten bieten diese Werte?“

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrer (Neu-)Ausrichtung als Paar – mit Wertearbeit, aber auch mit der Entwicklung einer gemeinsamen Vision. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für ein Paarcoaching bei uns in Stuttgart.

Bildquellen: istock.com