Wie man Partnerschaft mit Familie und Beruf zusammenbekommt

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Wie man Partnerschaft mit Familie und Beruf zusammenbekommt

Eine Frage, mit der viele Paare zu uns kommen, insbesondere wenn sie (kleine) Kinder haben, lautet: Wie schaffen wir es, uns wieder mehr als Paar zu erleben – und nicht nur als Eltern und Familienmanager? Den meisten von ihnen können wir helfen, diese Frage zu beantworten. Und das, obwohl wir selbst doch gar keine Kinder haben! Wie? Wir lassen sie eine Liste machen.

Die persönliche Prioritätenliste

Die eigenen Prioritäten verändern sich im Laufe des Lebens. Vor allem, wenn das Leben in eine neue Phase eintritt. Eine neue Partnerschaft ist so eine Phase. Kinder zu bekommen, auch. Was dann in einer Beziehung passiert, ist ganz normal und geschieht meist unbewusst: Man fokussiert sich ganz automatisch auf andere Dinge. Kinder erfordern Aufmerksamkeit, der Alltag mit Kindern bedarf einer aufwendigeren Organisation und das Aufziehen von Kindern kostet Geld.

Machen wir einen kleinen Test. Sind Sie selbst in einer Partnerschaft und haben Kinder unter 16 Jahren? Dann stellen Sie doch kurz mal eine Top-3-Liste Ihrer Lebensbereiche auf. Was belegt auf Ihrer persönlichen Prioritätenliste aktuell Platz eins, Platz zwei und Platz drei? Seien Sie ehrlich: Welchem Bereich widmen Sie in Ihrem wachen Leben die meiste Zeit und Aufmerksamkeit?

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  2. ...
  3. ...

Wenn Sie wollen, holen Sie Ihren Partner dazu und machen Sie beide Ihre Liste. Wir sind ziemlich sicher, dass beide Listen etwas unterschiedlich ausfallen werden. Die „Auflösung“ finden Sie unten – aber nicht spicken.

Prioritäten in der Partnerschaft

Die „weibliche“ Liste

Die Prioritätenliste vieler Frauen sieht aus unserer Erfahrung in etwa so aus:

  1. Kinder
  2. Familie
  3. Partnerschaft

Manchmal wird der Partner auch zur „Familie“ hinzugezählt (und zwar als „Papa“) und auf Platz drei finden sich Themen wie Arbeit, Freunde/Freundinnen oder Sport. Dann taucht „Partnerschaft“ gar nicht auf der Liste auf.

Die „männliche“ Liste

Die Prioritätenliste der Männer sieht normalerweise meist so aus:

  1. Beruf
  2. Familie
  3. Partnerschaft

Manchmal nehmen auch hier Hobbies, wie z. B. Sport, oder Projekte wie Hausbau den Platz drei ein und die Partnerschaft verschwindet hier ebenfalls völlig von der Liste.

Beides ist absolut nachvollziehbar: Wir verteilen unsere 100 % auf die Bereiche, die unsere Aufmerksamkeit am dringendsten einfordern. Der Partner kann schließlich auf sich selbst achten und „benötigt“ unsere Zeit nicht in der Dringlichkeit wie beispielsweise die Kinder oder der Kunde.

Wo ist das Problem?

Ganz einfach: Wenn die Partnerschaft nicht auf Platz eins der Liste steht oder womöglich gar nicht auftaucht, haben Sie keine Paarbeziehung mehr, sondern eine Elternbeziehung. Oder sogar eine „Geschäftsbeziehung“, die hauptsächlich charakterisiert ist durch Organisation und Abstimmung sowie deren Begleiterscheinungen, nämlich Konflikt und Streit. Ein weiser Spruch sagt: „Das, worauf Du Deine Aufmersamkeit lenkst, wächst.“. So nehmen Kinder und Arbeit immer mehr Raum im Leben ein und die Paarbeziehung gerät immer weiter aus dem Fokus.

Männer merken das oft daran, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden, weil diejenigen der Kinder (natürlich!) vorgehen. Und weil das gesellschaftlich so anerkannt und moralisch so einleuchtend ist, beugen sie sich den Umständen und investieren ihre Zeit in Felder, in denen sie mehr Anerkennung erhalten. Beispielsweise Arbeit oder Sport. In Ausnahmefällen auch andere Frauen.

Frauen merken das oft daran, dass ihre Männer nicht mehr so viel und vielleicht auch nicht mehr so gerne Zeit mit ihnen und den Kindern verbringen. Häufige Symptome sind auch die Gedanken „ich werde nicht mehr gehört“ oder „ich werde nicht mehr (als Frau) gesehen“. Als Reaktion darauf verbringt Frau dann eben lieber Zeit mit den Kindern und/oder den Freundinnen. Mit letzteren wird dann nicht selten über die Männer gelästert.

So stellen beide Partner den anderen in seiner Rolle als Mann bzw. in ihrer Rolle als Frau unbewusst zurück und nehmen sich auch selbst aus dem Partnerschaftsspiel raus.

Was ist die Lösung?

Stellen Sie Ihren Partner und die Partnerschaft wieder an die erste Stelle Ihrer Liste. Klingt einfach, ist es in der Umsetzung aber oft nicht. Der erste wichtige Schritt ist jedoch, sich bewusst zu machen, dass man in der Vergangenheit die eigenen Prioritäten – bewusst oder unbewusst – verändert hat. Dann kann man sie auch selbst wieder neu sortieren und eine andere Qualität in der Partnerschaft (wieder) erschaffen.

Beispielsweise, in dem man sich überlegt, was denn ein konkreter Ausdruck davon wäre, Partnerschaft wieder auf Platz eins der Liste zu haben. Beispielsweise regelmäßige Paarabende, Zeit für Unternehmungen zu zweit oder sogar Urlaube ohne Kinder, klarere Zubettgeh-Regeln etc. Und damit dann nach und nach in die Umsetzung zu gehen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei in einem Paarcoaching bei uns in Stuttgart. Dann verraten wir Ihnen auch, was idealerweise auf Platz zwei und drei Ihrer Prioritätenliste steht. Spoiler: Die Liste sieht bei Männern und Frauen leicht unterschiedlich aus.

 

„Glücklich und erfüllt zu sein, ist das größte Geschenk,
das Eltern ihren Kindern machen können." Stephan & Maria Craemer

 

Bildquellen: miss x - www.photocase.de, www.sonar-coaching.de, mozZz - www.fotolia.com